WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 2/2022

Netzwerk im Profil: medways e.V. 29 Foto: JenaWirtschaft Biomedizintechnik und In-vitro-Diagnostik (IVD) sind ein wichtiger Teil der industriellen Gesundheitswirtschaft und in Thüringen ein zentraler Wirtschaftsfaktor, der die wirtschaftliche Entwicklung im Bundesland stark antreibt. Die Branche wächst durchschnittlich 3,3 Prozent pro Jahr und die Exportquote liegt mit ca. 65 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Bezogen auf Mitarbeiterzahlen und Umsatz nimmt die Medizintechnikindustrie in Thüringen einen Spitzenplatz unter den ostdeutschen Bundesländern noch vor Berlin und Sachsen und vergleichbar mit vielen westdeutschen Bundesländern wie Niedersachsen und dem Saarland ein. Laut Statistischem Landesamt erwirtschaften die Unternehmen mit einem Zehntel der Mitarbeiter vergleichbare Umsätze wie der Rest der Gesundheitswirtschaft, was das enorme Wertschöpfungspotenzial verdeutlicht. Die Medizintechnik / IVD in Thüringen ist im Bereich der Hersteller geprägt durch nur wenige Großunternehmen mit Firmensitz im Freistaat und darüber hinaus einer kleinteiligen Unternehmensstruktur mit mehreren Hidden Champions und einer umfangreichen KMU-geprägten Zulieferindustrie. Schon in der Krise 2009 und auch in der derzeitigen Coronakrise erwies und erweist sich die industrielle Gesundheitswirtschaft als Stabilitätsanker für Deutschland, aber auch für Thüringen. Die Arbeitsproduktivität ist fast dreimal höher als im verarbeitenden Gewerbe und die Industrie zeichnet sich durch eine überdurchschnittliche Innovationskraft und eine hohe Investitionsbereitschaft aus. Gerade in der Corona- Pandemie hat sich gezeigt, dass Medizinprodukte unentbehrlich sind für die Versorgung der Patienten und den Schutz der Anwender. Ihre Bedeutung ist in der Pandemie noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Die positive Entwicklung der vergangenen zehn Jahre hat ganz aktuell jedoch einen Dämpfer erhalten: Die Anteile an der Bruttowertschöpfung und an den Beschäftigtenzahlen sind leicht zurückweiter auf Seite 30 Die Wirtschaftsförderung Jena (JenaWirtschaft) lädt alle Jenaer Unternehmen von Handwerk bis Hightech zur Jenaer „Diversity Challenge“ ein. Diese Aktion wird durchgeführt vom deutschlandweit tätigen Verein „Charta der Vielfalt“ und unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium und soll helfen, die Vielfalt der Menschen in der Gesellschaft auch am Arbeitsplatz sichtbar zu machen. Auch der Branchenverband für Medizintechnik und Biotechnologie in Thüringen, medways e.V. , bekennt sich zur Charta der Vielfalt und unterstützt den Aufruf von JenaWirtschaft: Alle lokalen Betriebe sind eingeladen, als Zeichen ihrer Wertschätzung von vielfältigen Teams die „Charta der Vielfalt“ im Mai gemeinsam zu unterzeichnen. „Im Mai feiern wir den ‚Monat der Diversität‘“, so Wilfried Röpke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Jena. „Wir freuen uns, wenn sich mindestens 18 Arbeitgebende aus Jena und Region finden, welche die „Charta“ unterzeichnen und so zeigen, dass sie die Vielfalt ihrer Teams anerkennen, fördern und nutzen“. In den vergangenen Jahren haben bereits 17 Unternehmen – auch JenaWirtschaft – diese Erklärung unterschrieben. Die „Challenge“ beziehungsweise das Ziel sei es, diese Zahl bis zum 31. Mai mindestens zu verdoppeln. Die sprichwörtliche „bunte Mischung“ der Teammitglieder – also Jung und Alt, Frauen und Männer, Menschen aus verschiedenen Nationen, Religionen oder kulturellen und sozialen Hintergründen, etc. – bringt den Unternehmen laut zahlreicher Untersuchungen viele Vorteile. Sie sorgt unter anderem für eine Vielzahl von Blickwinkeln auf strategische Herausforderungen, steigert die Innovationskraft, verbessert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und erhöht ihre Bindung an den Arbeitgeber. Dies bestätigt auch der Thüringer Branchenverband für Medizintechnik und Biotechnologie medways mit Sitz in Jena, der die „Charta der Vielfalt“ bereits 2020 unterzeichnet hat. „Diversität – also die Verschiedenheit der Menschen, die miteinander arbeiten – ist eine wichtige Grundvoraussetzung für nachhaltigen und langfristigen Erfolg der Unternehmen“, so Dr. Eike Dazert, Geschäftsführerin von medways. „Vielfalt wirkt dabei wie ein Entwicklungsmotor im wirtschaftlichen und auch im persönlichen Sinne.“ Laut Dazert entstehe durch die Mischung im Team ein fruchtbares, kreatives und erfolgreiches Geschäftsumfeld. Laut JenaWirtschaft können auch viele Jenaer Unternehmen von dieser Vielfalt profitieren. Firmen, die die „Charta der Vielfalt“ mit unterzeichnen möchten, finden auf folgender Website alle Informationen dazu: www.charta-der-vielfalt.de Nachahmende eingeladen: JenaWirtschaft – hier ein Teil des Teams um Geschäftsführer Wilfried Röpke (Mitte) – hat die „Charta der Vielfalt“ bereits Anfang 2020 unterzeichnet. Vielfalt sichtbar machen medways bekennt sich zur Charta der Vielfalt

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